Das Schöne

Vortrag im Rahmen des Salon Circipanien am 8. 12.2019, von Thomas Draeger

Das Thema ist das Schöne und die Frage, ob es in der Gegenwart noch eine Bedeutung für unser gesellschaftliches Zusammensein haben könnte.

Meine These lautet: Das Schöne kann sowohl ein subjektiver Genuss, als auch eine die Gesellschaft und den Menschen formende Kraft sein.

Knackige Formulierung des Resultats:

  1. Für Schiller ist das Schöne an die Künste gekoppelt. Sie haben die Aufgabe, die Menschen ästhetisch zu erziehen, damit eine schöne Seele schließlich weiß, was rechtes und sittliches Handeln in der Gemeinschaft ist.
  2. Für Schopenhauer ist das Schöne nicht mehr an die Künste gekoppelt. Schön ist alles, was in der Lage ist, das Subjekt!! durch seine Faszination aus der Tretmühle des Lebens wenigstens für Momente zu befreien. Er nennt die Begegnung mit dem Schönen „ästhetische Kontemplation.
  3. Für Tschernyschewski ist alles, was lebensbejahend ist, das Schöne. Das Schöne fördert das Leben in Freiheit.

So gesehen ist das Schöne eine Feier des Lebens.

These:

Tschernyschewskis Ansicht ist angesichts einer drohenden Klimakatastrophe hoch aktuell. Der Mensch gestaltet die Welt und seine Pflicht ist es, sie schön zu gestalten.

Für das was schön ist, gibt es in dem Zusammenhang nur eine Definition:

Es muss lebenserhaltend und lebensbejahend sein.

Im Anthropozän ist der Maßstab für das Schöne das Lebensfördernde und Lebenserhaltende.

Das Hässliche als Gegensatz wäre das Lebensverachtende.

Damit kommen wir zu neuen Wertungen:

Das Auto mit Verbrennungsmotor wäre dann hässlich, egal wie „schön“ es auch immer aussieht, weil lebensverachtend

Das Windrad wäre dann schön zu nennen, weil lebenserhaltend.

 

Das vollständige Vortragsmanuskript gibt es hier zu lesen.

Die nächsten Salons Circipanien sind unter Termine angekündigt.