Momente, provozierte Dialoge und entstehende Erzählungen

Der Auftakt des Projekts auto mobilis 2 – Kunst und Natur fand an diesem Augustabend auf dem Projekthof in Karnitz statt. Zu den Künstler*innen gesellten sich Bürger*innen aus der Region und Teilnehmer*innen der Internationalen Sommeruniversität, die zeitgleich mit auto mobilis begonnen hat. Der Abend ist der Auftakt für zahlreiche weitere Kunstaktionen, die bis zum 2. Oktober auf dem Projekthof oder an anderen Orten um den Kummerower See zum Mitmachen einladen.

Joachim Borner, der Leiter des Projektes auto mobilis 2, eröffnete die Veranstaltung. Das Anthropozän müsse weiter von der rein geologischen Bedeutung gelöst und dem philosophischen und kulturwissenschaftlichen Diskurs geöffnet werden. Erzählungen, sogenannte Narrationen, die über Erfahrungen und Blicke in die Zukunft entstehen und funktionieren, seien der Drehpunkt von Wissen und Handeln im Anthropozän.

Der britische Künstler Michael Pinsky, der Pollution Pods erschaffen hat, verwies u.a. auf Caspar David Friedrich als wohl prominentesten Maler, der seine Malerei mit der Natur Mecklenburg-Vorpommerns verband. Wichtiges Element in Pinskys Kunstschaffen, welches Natur und deren Beeinflussung durch den Menschen zum Thema hat, sind Geschichten, Erzählungen, die durch Menschen entstehen, die auf seine Kunst stoßen, sich an ihr stoßen und darüber nachdenken und sprechen. Kunst wird als Entstehung begriffen und ist nicht nur das Resultat am Ende.

Die sieben Künstler*innen der fünf Projekte, Rabea Dransfeld, Adrienne Györgyi, Christian Kabuß, Susanne Gabler und Lena Biesalski, Kathrin Wetzel und Carsten Büttner stellten ihre Projekte vor. Christian Kabuß, fuhr schon mal los mit seinem Fahrrad, wer mitwollte, radelte einfach mit. Kunst entstand im Fahren: Auf einer weißen Leinwand, die hinter dem Fahrrad her gezogen wurde, wurde die Beschaffenheit des gefahrenen Weges sichtbar.